Weihnachten geht ans (und aufs) Herz!

Herz- und Kreislauferkrankungen gelten als Zivilisationskrankheiten – zusammen mit Krebs sind sie seit Jahrzehnten Todesursache Nummer eins in den reichen Industrienationen. Ein besonderes Risiko geht hierbei von Herzinfarkten aus. Laut statistischen Bundesamt wurden in 2017 insgesamt 27,1 Prozent männlicher Todesfälle und 19,8 Prozent weiblicher Todesfälle durch einen Herzinfarkt ausgelöst. Häufiger zum Tode führte nur die chronisch verlaufende koronare Herzkrankheit. Ein Thema, das auch mit Blick auf Weihnachten relevant ist!

Weihnachten berührt das Herz… im Guten und Schlechten

Ein besonderes Risiko für den Herzinfarkt herrscht über Feiertage von Weihnachten zu Neujahr. Darauf weist aktuell das Verbraucherportal des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hin. Denn häufig müssen vor Neujahr noch Dinge im Büro abgearbeitet werden. Hinzu kommt der Stress des Geschenke-Kaufens und kommen volle Märkte und Kaufhäuser. Aber emotionaler Stress spielt eine Rolle und kann zu Weihnachten besonders erhöht sein, sobald der Erwartungsdruck innerhalb von Familien zu einer Last wird. Sogar intensive positive Gefühle erhöhen das Risiko vorbelasteter Menschen für einen Herzinfarkt. Die Versicherer pointieren: Von Weihnachtszeit bleiben manche Herzen nicht unberührt.

Knapp ein Drittel mehr Menschen als im restlichen Jahr müssen zu Weihnachten mit einem Herzinfarkt klinisch behandelt werden, ergab die Studie einer Krankenkasse – 60 Prozent davon sind Männer. Und Wissenschaftler der schwedischen Lund-Universität fanden heraus: Gegen 22 Uhr zu Heiligabend ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden, um fast 40 Prozent höher als an normalen Wochentagen. Ein besonderer Befund, da ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko das restliche Jahr über eher in den Morgenstunden herrscht. Doch auch zu den übrigen Weihnachtsfeiertagen ist laut Studie die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden, erhöht.

Weihnachten: Das Fest der 6.000 Kalorien pro Tag

Freilich: Dass mehr vorbelastete Menschen, die zum Beispiel an Diabetes erkrankt sind oder bereits Herzprobleme haben, zu Weihnachten einen Infarkt erleiden, ist nicht allein durch den Stress bedingt. Sondern auch die Weihnachtsbräuche setzen vorbelasteten Herzen zusätzlich zu. Denn viel Zuckerhaltiges kommt zu Weihnachten auf den Tisch, zudem winkt so mancher fettige Braten. Und in vielen Weihnachtsspezialitäten – man denke nur an Plätzchen – ist sowohl der Zucker- als auch Fettgehalt sehr hoch. So warnt mit Professor Dr. Michael P. Manns der Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover: „Manche Menschen konsumieren allein am Weihnachtstag bis zu 6.000 Kalorien, was dem dreifachen der empfohlenen Tageszufuhr entspricht.“

Zudem wird häufig auch Alkohol zu den ungesunden Speisen gereicht – und in seiner Wirkung insbesondere auf gesundheitlich vorbelastete Menschen häufig unterschätzt. Laut Deutscher Herzstiftung zeigen nämlich Beobachtungen, dass z. B. bei seelischer Erregung und gleichzeitigem Trinken von Alkohol mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der Blutdruck ansteigt. Zwar führt nicht ein einmaliges Schlemmen zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko, sondern nur eine dauerhafte Fehlernährung. Ist ein erhöhtes Herzinfarktrisiko aber bereits vorhanden, verstärkt die Kombination aus Stress und Alkohol sowie großer Schlemmerei zu Weihnachten die Wahrscheinlichkeit vorbelasteter Menschen, einen akuten Herzinfarkt zu erleiden.

Vorbeugen: Es zählt jeder Tag im Jahr

Was aber kann gegen das erhöhte Infarkt-Risiko getan werden? Zunächst gilt: Eine gesunde Lebensweise das ganze Jahr über mit viel Bewegung und ausgewogener Ernährung ist der beste Weg, das Infarkt-Risiko zu senken. Ernährungstips hierzu gibt der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft unter der Kampagnenseite https://www.7jahrelaenger.de/ So sollten weniger tierische Fette verzehrt werden. Auch sollte rotes Fleisch auf dem Speiseplan durch helles Fleisch ersetzt werden. Empfehlenswert für eine herzgesunde Ernährung sind zudem viel Obst und Gemüse oder Hülsenfrüchte und Nüsse, außerdem Muscheln und Fisch.

Wichtig ist aber: Es gibt aber auch Risikofaktoren für Herzinfarkt, die sich nicht durch die Ernährung beeinflussen lassen. Hierzu gehört eine erbliche Vorbelastung. Nicht immer also ist eine ungesunde Lebensweise Ursache des Herzinfarkts.

Was zu Weihnachten hilft: Streit zulassen

Besonders Hasel-, Erd- oder Walnüsse bieten sich auch zu Weihnachten gut als Ersatz für die oft ungesunden Süßigkeiten an. Der Weihnachtsspaziergang kann außerdem gesunde Bewegung schaffen. Gegen den emotionalen Stress zu Weihnachten hilft hingegen: Streit zulassen.

Denn die Versicherer pointieren: Wenn die Familie drei Tage aufeinander hockt, "sind Konflikte so sicher wie das Amen in der Kirche“. Insbesondere Stress, der durch dauerhaftes Runterschlucken von Ärger entsteht, begünstigt aber hohen Blutdruck sowie die Entstehung von Magen-Darm-Erkrankungen. Demnach ist gut beraten, wer sich auf Streit einstellt und nach konstruktiven Wegen der Lösung sucht.

Infarkt-Verdacht: Schnelles Handeln rettet Leben

Kommt es aber tatsächlich zu einem Herzinfarkt, ist schnelles Handeln geboten: Jede Minute kann hier Leben retten. Die Deutsche Herzstiftung führt auf ihrer Webseite aus: Beim Herzinfarkt kommt es zu einem Verschluss eines Herzkranzgefäßes mit einem Thrombus (Blutpropf) – in der Folge werden Anteile des Herzmuskels nicht mehr durchblutet. Dieser Blutpfropf muss so schnell wie möglich in einer Klinik wieder geöffnet werden, da mit verlorener Zeit tausende Muskelzellen absterben. Deswegen sollte man bei einem Verdachtsfall keine Scheu haben, den Notruf 112 anzurufen!

Folgende Alarmsignale muss laut Herzstiftung jeder kennen:

  • Starke Schmerzen mit einer Dauer von mindestens fünf Minuten, überwiegend im Brustkorb, häufig auch ausschließlich hinter dem Brustbein. Die Schmerzen halten länger als fünf Minuten an. Bisweilen können auch Schmerzen nur im Rücken entstehen zwischen den Schulterblättern oder dem Oberbauch (hier sind Verwechslungen mit „Magenschmerzen“ möglich).
  • Massives Engegefühl: Durch Infarkt verursachte Schmerzen sind flächenhaft, nicht pikend. Oft wird ein heftiger Druck oder ein starkes Einschnürungsgefühl im Herzbereich wahrgenommen. Heftiges Brennen: Ein stark brennendes Gefühl in der Brust kann ebenso wichtiges Warnzeichen sein.
  • Unspezifische Anzeichen (vor allem bei Frauen): Übelkeit, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen gelten als unspezifische Anzeichen eines Herzinfarkts. Da diese aber auch bei vielen harmlosen Erkrankungen auftreten können, empfiehlt die Herzstiftung: Der Notarzt sollte gerufen werden, sobald die unspezifischen Beschwerden in zuvor noch nie erlebtem Ausmaß auftreten.
  • Anzeichen großer Angst: Mit dem Herzinfarkt geht oft große Angst einher. So können auch eine fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß Anzeichen eines Herzinfarkts sein.

Herzinfarkt: Das Risiko lässt sich absichern

Welche Möglichkeiten aber gibt es, sich und seine Angehörigen für die Folgen eines möglichen Herzinfarktes abzusichern? Produkte gibt es viele auf den Markt. So hilft eine Risikolebensversicherung als Hinterbliebenenschutz für den Todesfall. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hilft, sobald ein Betroffener aufgrund einer Herzerkrankung seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Aber auch Produkte wie eine Dread Disease Versicherung können finanzielle Folgen eines Infarkts absichern – eine vereinbarte Versicherungssumme wird bei Erkrankung auf einen Schlag auszahlt. Beratung kann sich also lohnen für einen passgenauen individuellen Versicherungsschutz vor Folgen eines Herzinfarkts.

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